Drei einfache Schritte zum inneren Frieden
Es sind spannende wie krasse Zeiten, die uns sehr herausfordern, bei uns und in unserer Mitte, unserem inneren Frieden zu bleiben.
Man weiß manchmal nicht mehr, wo oben und unten, richtig und falsch, Wahrheit und Lüge sind.
Die Welt ist nicht in schwarz und weiß einteilbar, es gibt nicht „die Guten“ und „die Bösen“, die globalisierte Welt ist verworren und gleicht einem Simultanschachspiel mit tausenden Spielfeldern zugleich. Man möchte meinen, die Welt sei endgültig vom Wahnsinn übermannt worden.
Schatten scheinen uns verschlucken zu wollen, das Hoffnungslicht im Blick zu behalten, all die positiven Ereignisse die es durchaus gibt, das Miteinander welches man auch in diesen Tagen so oft beobachten kann, fällt Vielen schwer – verständlich.
Man sehnt sich nach Einfachheit, doch die ist nur bedingt zu haben. Viele sehnen sich nach Jemanden, der ihnen die Entscheidung abnimmt. Die Entscheidung über die „richtigen“ Meinungen, Sichtweisen, Wahrheiten. Viele möchten gerne die Verantwortung abgeben. Ego, Angst, Überforderung – alles zutiefst menschlich und verständlich.
Jedoch: Der innere Friede kann so einfach sein, wie wir sehen werden. Ich werde dich durch eine einfache Übung führen, die dir im Alltag dabei helfen kann.
Alles was du dafür brauchst ist: Etwas Übungsdisziplin und nicht einmal davon übermäßig viel:).
Wenn man seinem Fitnesstrainer sagt „hilf mir, stärker zu werden“ bekommt man Gewichte in die Hände gedrückt. Wenn ich entsprechend Gott bitte, mich stärker, spiritueller oder was auch immer zu werden, kommen zu überwindende „Hürden“.
Offenbar haben sich unsere Seelen diese Zeit zum inkarnieren als „Masterclass“ gewählt. Ich merke selbst, wie fordernd es für mich ist, angesichts der aktuellsten Entwicklungen im Frieden, der Leichtigkeit und der Liebe zu bleiben. Manchmal möchte ich mein Hohes Selbst gerne fragen, was zur Hölle es sic dabei gedacht hat, ausgerechnet jetzt zu inkarnieren.
Doch ich weiß: Es hat seinen Sinn und es gilt nun, so gut wie irgend möglich mit dem umzugehen, was da ist.
Aber wie ein Hopiweiser letztes Jahr in einem Onlinevortrag sagte: „Der Grund, warum mein Volk noch existiert ist, dass wir nie aufgehört haben zu lachen, zu singen und zu tanzen, ganz gleich ob wir verfolgt, vertrieben und getötet wurden.“
Diese Worte trage ich seitdem im Herzen.
Sie erinnern mich daran, dass uns Angst, Trauer und Wut nicht weiterbringen.
Mitfühlen – ja, aber mitleiden hilft weder den Betroffenen einer Krise noch der Welt oder uns selbst.
Ich habe noch nie etwas von blauäugiger „Licht und Liebe“ Esoterik gehalten, bei der die Menschen in esoterische Sphären vor der Realität fliehen auf der Suche nach dem Ende allen Leids.
Die großen spirituellen LehrerInnen aller Zeiten lehren jedoch: Es geht bei der Erleuchtung nicht darum, dass das Leiden, „schlimme“ Ereignisse und Gefühle aufhören und aus der Welt verschwinden, sondern dass Du aufhörst, unnötig darunter zu leiden.
Es geht darum, auch im strömenden Regen zu tanzen anstatt zu fluchen, dass man nass wird.
Die Gefühle wie Angst, Wut und Trauer habe zwar ihre Berechtigung und dürfen da sein – nur sind sie keine guten Ratgeber und vor Allem: Du BIST nicht diese Gefühle und sie sollten dich nicht beherrschen.
Das ist ein wichtiger Gedanke, den spirituelle Lehrer von Indien bis zu den Schamanen Amerikas immer wiederholen: Du bist mehr als deine Gedanken und Gefühle. Du bist das, was das Denken und Fühlen in dir beobachtet und Gedanken und Gefühle wählen kann.
Anders gesagt: Du FÜHLST Angst, aber du HAST keine Angst.
Der „Fehler“ den wir oft begehen ist, das wir uns mit dem was wir denken und fühlen identifizieren ohne zu realisieren, dass wir erlernten, selbst antrainierten oder gewohnten Denk- und Reaktionsmustern folgen.
Beispiel:
Wenn du lange eingetrichtert bekamst, dass alles was Mainstream ist (ob Politik, Medien uw.) schlecht ist und lügt, wirst du automatisch alles skeptisch sehen, was du z.B. in den öffentlich-rechtlichen Sendern siehst, selbst wenn es wahr sein sollte.
Zugleich wirst du alle Äußerungen deiner favorisierten „alternativen“ Medien viel unkritischer, vielleicht zu unkritisch sehen.
Oder:
Du hast vielleicht heute noch Angst vor Spinnen, weil dich als Kind mal eine Spinne erschreckt hat. Du weißt auf der rationalen Ebene, dass diese Angst unsinnig ist. Doch dein inneres System reagiert nach der erlernten Reaktionsweise weil diese Erkenntnis nicht auf deiner emotionalen Ebene angekommen ist – da du beim Anblick einer Spinne stets einfach in Panik verfällst anstatt dir selbst ein inneres „Stopp“ zuzurufen und deine Reaktion an deine Erkenntnis anzupassen.
Eine einfache Übung, die man in vielen spirituellen Traditionen findet, kann helfen dich in akuten Zuständen von Angst, Trauer, Wut etc. zu erden, zu zentrieren und die Kontrolle über dein Fühlen und Denken zu behalten.
Ich wende sie selbst mit Erfolg an und etliche meine Klienten und Seminarteilnehmer staunen immer wieder, dass es so einfach gehen kann.
Ja, gute Dinge müssen nicht immer kompliziert sein.
Schritt 1:
Lege eine Hand auf deine Brust, die andere auf den Bauch. Atme durch die Nase ein und durch den Mund aus. Deine Körperhaltung ist aufrecht.
Lasse mit jedem ausatmen die Spannung in deinen Muskeln los:
„Negative“ Emotionen benötigen Körperspannung. Ein entspannter Körper kann keine Angst, Wut etc. aufbauen.
Schritt 2:
Sage nun laut (oder wenn du z.B. in der Straßenbahn sitzt auch still im Geiste) „ich BIN“.
Lasse diese Worte einige Sekunden in dir nachhallen und wiederhole sie dann.
„Ich BIN.“
Lasse stets drei, vier Sekunden verstreichen, spüre was die Worte in dir machen.
Du bist. Du bist einfach. Du bist nicht dein Denken und Fühlen. Du bist nicht dein Körper. Du bis nicht einmal deine Seele, denn auch diese ist nur einer Erscheinungsform dessen, was du wirklich bist:
Kraft. DIE Kraft. Nicht irgendeine Kraft.
Du bist die Kraft des Universums, aus der alles besteht, vom Planeten bis zum Staubkorn.
Du bist das Leben, das durch dich hindurchströmt und sich selbst Gestalt gibt.
Du bist Zeuge deines Lebens, deiner Gestalt.
Schritt 3:
Trete gedanklich einen Schritt hinter dich selbst zurück, als würdest du deinen Körper, dein Denken, dein Fühlen zuschauen.
Sage beispielsweise zu deiner Angst: „Ich sehen dich, ich nehme dich wahr, ich bin bei dir.“
Und du wirst spüren, wie der ängstliche Teil in dir ruhiger, stiller wird.
Du realisierst so, dass du diese Gefühl lediglich fühlst, aber nicht identisch mit dieser Emotion bist.
Dein ICH hat keine Angst, nur dein Selbst, dein von Mustern geprägtes Unterbewusstsein trägt diese Gefühle in sich.
Wenn du dir dies über diese einfache Übung bewusst machst, indem du mit deinen Gefühlen und Gedanken wie mit einer anderen Person kommunizierst, wirst du dich schnell beruhigen und zurück ins kontrollierte, freie Denken und Handeln kommen.
Noch einmal: Du BIST nicht deine Gefühle und Gedanken. Du bist die Entität, das Wesen, das Bewusstsein dazwischen, welches diese Vorgänge bezeugt, beobachtet, sie steuern kann.
Wenn dich Jemand beleidigt, reagiert dein Unterbewusstsein vielleicht mit Wut, weil du mal gelernt hast: Bei Beleidigungen muss man wütend werden.
Doch du kannst diese Reaktion beobachten und sagen „hey, stopp. Ich will die Wut nicht, das ist doch das, was der Andere erreichen will. Ich muss nicht wütend werden, ich bleibe ruhig und freundlich, das ist viel besser für mich.“
Dies sind die ersten, einfachen und sehr effektiven Schritte zum inneren Frieden und damit zu innerer Freiheit und Selbstermächtigung.
Wandere in Kraft und Liebe,
Stefan